23.5.11

Antwort auf Kommentare

Braucht es wirklich Feindbilder, Untergangszenarien und Verschwörungstheorien, um herauszufinden wer ich bin und welchen Weg ich gehen möchte...
Keine Ahnung! Vielleicht braucht es das, ja. Vielleicht aber auch nicht. Das musst du für dich (Herr/Frau Unbekannter) selbst herausfinden, ob es das braucht.
In meinem Leben haben diese Dinge eben nun mal meinen Weg gekreuzt. Ich denke ich habe viel aus den letzten Monaten mit Hilfe dieser drei Dinge gelernt und wes war interessant und sehr schmerzlich mich damit zu beschäftigen. Und jetzt ist es an der Zeit an mir zu arbeiten, dass ich nicht völlig verrückt werde und Kraft bekomme, um negative Einstellungen in Konstruktive zu transformieren und in positive Bahnen zu lenken.

kein Kommentar, aber Fragen:
wovon lebt Molly, wovon die anderen Bewohner von Utopia?
Molly, keine Ahnung. Andere Bewohner von Utopia, verschiedenste Sachen. Einige bauen Marihuana an, das verkauft wird. Andere verkaufen Pflanzen Setzlinge. Andere sind Website Designer. Andere sind Künstler und verkaufen Kunst. Andere nehmen alle möglichen kleinen Jobs an wie: Holz hacken, Schuppen bauen, Holzziegel herstellen, Körbe flechten und verkaufen, usw.

wie kann man bio essen in Plastik kaufen? (ein Bild, vom Frühstückstisch, dass du gemacht hast)
Das frag ich mich auch. Ist doch völlig paradox, oder?? Genau aus diesem Grund hab ich das Bild ja geschossen. Die Orangen gab es auf einer Party wo ich war und ich habe genau dieses Paradox mit dem Käufer besprochen.

was passiert mit dem ganzen (Plaste) Müll auf Utopia?
Da gibt es eine Recycling Station, zu der man seinen Müll bringen kann. Plastik wird in einer Presse zu Ballen gepresst. Dann gibt es da einen Typen, der holt die Ballen ab und baut daraus sein Haus (so wie mit Strohballen). Dann werden die Wände verputzt und es sieht anscheinend ganz gut aus (ich habs nicht gesehen). Ansonsten wird der Müll nach Vancouver Island verfrachtet und landet auf ner Müllkippe. Ist doch doof oder?

Abwässer?? Wird dort nicht gewaschen? wo gehen die Waschmittel hin, wie werden die fettigen Pfannen vom Mittagessen gewaschen, ohne die Umwelt zu belasten? ich erinere mich an die Ratten auf samothraki, dort auf utopia müsste es nur so wimmeln?
Es gibt biologisch abbaubare Waschmittel. Es gibt Teichsysteme nach Permakulturprinzip, die Abwässer in sauberes Wasser umwandeln. Das erledigen dann verschiedene Pflanzenzusammenschlüsse. Der Müll von einem Organismus ist die Nahrung von einem anderen.
Es wird natürlich gewaschen. Aber es wird zum Beispiel ohne Waschmittel gewaschen oder eben mit abbaubaren Waschmitteln. Die Menge ist natürlich auch sehr entscheident. Wenn ein Inder in den Ganges scheißt, dann macht das gar nix. Wenn aber 100 mio Inder in den Ganges scheißen, dann sieht die Suppe braun aus.
Es gibt keine Belastung der Umwelt durch Abfallprodukte. Es kommt wieder auf die Menge an, die ein Produkt zu einem Abfallprodukt machen, dass belastend wirkt. Menschliche Scheiße wird auf Utopia nicht als Abfallprodukt gesehen, sondern als wertvolles Gut, dass dem Garten wieder zugeführt wird. Es würde aber belastend wirken, wenn man die Pflanzen in Gülle ertränkt. Es würde auch auf einen Menschen belastend wirken, wenn man ihn in ein Getreidesilo schmeißt. In diesem Falle wäre Nahrung im Überfluss der sichere Tod.

Glaubst du wirklich, dass molly alles zum Nulltarif für euch gemacht hat?? Dann müsste ja das Essen in Amerika elend teuer sein und der Koch ein traumhaftes Honorar bekommen.
Zu Mollys Konzept habe ich mich ja schon ausgelassen. Ich stimme nicht mit ihr überein. Und ich finde die ganze Geld Geschichte sehr suspekt.

Hast du dir diese Fragen auch mal gestellt? Wenn ja, ist das weglassen von Antworten auch eine Art der Berichterstattung.
Natürlich stelle ich mir diese Fragen. Darum gehts doch letztendlich, dass ich mein Bewusstsein ausweite über solche Dinge. Dass ich verstehe, woher Probleme kommen und was man dagegen tun kann.
Ich stelle mir diese Fragen jeden Tag. Jeden Schritt den ich gehe hinterfrage ich und versuche seinen Einfluss auf die Umwelt zu ergründen. Daraus folgen dann Realisierungen, die ich mit anderen Menschen teile und die diskutiert werden. Und dann suche ich nach Konzepten, die eventuelle negative Einflüsse beseitigen würden.
Wenn man Menschen sieht, die ganz praktisch sich mit solchen Fragen beschäftigen, dann wird aus dem theoretischen Konzept im Kopf eine Erfahrung.

Vielleicht liege ich mit meinen theoretischen Konzepten bezüglich der Zukunft der Erde völlig falsch. Vielleicht wird alles prima und vielleicht ist alles prima. Vielleicht gibt es kein Ende vom Öl oder es wird überhaupt kein Problem darstellen. Wenn man durch die Landschaft fährt, dann sieht ja alles normal aus. Die Bäume blühen, das Gras ist grün. Die Flüsse fließen. Die Autos rollen, alles funktioniert, wie es immer funktioniert hat und vielleicht ändert sich da nix Großartiges dran. Ich hab keine Ahnung. Nur was ist, wenn sich was ändert? Was ist, wenn sich die Verschwörungstheorien als Fakten herausstellen? Was ist, wenn das Leben auf einmal schwer wird, weil der Regen ausbleibt durch den (vielleicht verschwörungstheoretischen) Klimawandel. Was ist, wenn irgendwas anderes passiert, was uns nicht gefällt, was vorher nicht da war. Wie werden wohl die Menschen dann reagieren? Wem wird Schuld zugeschoben? Wer war für den Wandel verantwortlich? Was kann getan werden? Was sind weitere Folgen? usw.

Am Ende ist vielleicht alles egal. Vielleicht entgeht uns ein entscheidender Punkt des ganzen Bildes. Wir verstehen ja eigentlich nichts. Wir wissen ja nicht mal, was es überhaupt auf sich hat mit dem Leben und der Erde und dem Universum und kein Mensch versteht sich wirklich selbst. Vielleicht ist alles gut so wie es ist und es kann auch nie anders sein. Wer weiß.

Willkommen im Leben. Was für ne wilde Sause es doch ist!

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Lieber Felix,
ich sende dir eine herzliche Umarmung! Deinen Gedankenstrudel kann ich sehr gut nachvollziehen und auch ich werde regelmäßig von ihm und der Verzweiflung eingesogen. Ich habe schon seit einer Stunde versucht dir meine mich tröstenden Gedanken zu formulieren, aber irgendwie verlässt mich doch immer wieder die Weisheit... vielleicht versuch ich es später nochmal.

Deinen Blog lese ich ziemlich unregelmäßig, aber ab und zu denke ich an dich in der Ferne!

Liebste Grüße, Ariane

Anonym hat gesagt…

Beim ersten Lesen (des Kommentars mit Feindbildern etc.) dachte ich: aha, auch mal ein kritischer Beitrag. Schön! Es ist eigentlich was dran an dem kurzen Kommentar. Kam sicher von einem aus der Elterngeneration. Aber warum hat er nicht mal seinen Namen genannt? So wie der (oder die?) mit den vielen Fragen?
Je länger ich aber drüber nachdenke, sehe ich das anders, i.S. jeder hat "Feindbilder".
Die Israelis, die alle unfreundlich sind und stinke ... die potentielle Schwiegertochter, die aber eigentlich hysterisch ist ... der Chef, der Nachbar, der mir das Leben schwer macht ... der Sexist im allgemeinen oder speziellen ... alle Harley Fahrer ... der, der ein größeres Auto oder Haus hat ... die Assis, die 8 Kinder in die Welt setzen, die dann in Heimen landen ... Politiker, Stoiber und wie sie alle heißen ... usw. usw.
Feindbilder gehören meines Erachtens zum Leben, der Umgang damit ist nur entscheidend. Und manchmal wäre es ganz sinnvoll, sich Untergangszenarien vorzustellen, um wieder etwas bescheidener in seinen Ansprüchen zu werden.
Conni

Anonym hat gesagt…

Hallo Felix,
sag mal, hab ich das richtig verstanden, die Leute auf Utopia müssen sich das Land kaufen, das sie bebauen wollen? Wem gehört denn Utopia? Wer kein Geld hat, kann dort nicht wohnen? Und Du willst Dir auch Land kaufen? Das bedeutet doch wohl auch mitmachen im System. Kaufen-Geld-Arbeiten-Verkaufen-Kaufen-Geld-Arbeiten für Geld? So ein Mist- kein Entkommen! Gibt’s nicht irgendwo Land zum Leben, das man nicht kaufen muss. Muss Du denn Landbesitzer werden, um so zu leben wie Du willst? Eigentum verpflichtet, hab ich gehört. Eigentum ist toll… aber am Ende (des Lebens) sinnlos. „Eigentum ist Diebstahl“ hat auch mal jemand gesagt.
Weißt Du, warum es in den arabischen Ländern häufig so viel Dreck und Müll auf den Strassen gibt. In deren Kultur heißt es, wenn sich jemand um die Ordnung außerhalb seines Grundstückes kümmert, dann bedeutet dass so viel, wie ein Besitzanspruch darauf anzumelden. Auch komisch. Die Welt steckt doch voller Merkwürdigkeiten.
Ach ja, Weltreisen mit dem Flugzeug ist schlimmer als Plastikbanderolen um Apfelsinen (Bio aus Apfelsinenland per Luftfracht- lecker) oder nicht- vielleicht aber sinnvoller? also wir kommen aus dem Dilemma nicht wirklich raus und autarkes Leben ist eine Illusion (mit Auto, Laptop, Internet, Maschendraht für den Hühnerstall, Irgendjemand muss das für uns herstellen, wenn wir alles nutzen wollen) Im Übrigen ist über die Ozeane schwimmen auch keine Alternative zum Fliegen und ich war diese Jahr auch schon in Thailand mit dem Flieger und nächstes Jahr soll’s endlich nach Neuseeland gehen auf Familienbesuch. (Wir können ja als Ausgleich ein paar Bäume pflanzen oder kein Fleisch mehr essen- das mach ich schon, aber aus anderen Gründen). Und leisten kann ich mir das auch nur, weil ich Arbeit habe und weil ich die Freiheit habe auch auf Arbeit meine Zeit selber einzuteilen, kann ich Dir jetzt schreiben. Oder vielleicht bleib ich doch hier, lass das mit der Fliegerei und fahr mit dem Fahrrad in das Gärtchen und lass dort die Seele baumeln. Ein Freund meint, dass beim Fliegen unsere Seele nicht hinterherkommt und er ist nun mit dem Schiff unterwegs nach Asien. Es gibt 6.775.235.700 (oder mehr) verschieden Arten zu leben. Und Du wirst Deinen Weg auch finden oder der Weg findet Dich, ist schon da, Du bist mittendrin.
Liebe Grüße
Kristina
P.S. Das Einzigste, was man mit Geld machen kann, wenn man schon welches besitzt, ist es auszugeben. Da ist es doch auch völlig in Ordnung für ein Wochenendworkshop zu bezahlen. Auch in Dtl. bezahlt man für freiwillige Bildung.

Anonym hat gesagt…

Alles Gute zum ein Jahr, ein Monat, einen Tag, eine Stunde, eine Minute, eine Sekunde älter sein.
Was ist schon Zeit. Geburtstage sind trotzdem nur ein mal im Jahr und deshalb - Herzlichenglückwunsch zum Dasein!