21.7.08

Griechenland 4

ahoj ans kalte, nordische deutschland! hab gehoert, es sind unter 20 grad. ahihihihihiiii :-)
zuerst einmal ein freude-hoch-jauchzendes angebot, an alle die mal sonne tanken wollen.
ich weiss, ich habe schon oefters gefragt und ich will euch nicht auf die eier und auf die lippen gehen, aber wie waers denn, wenn mich mal wieder jemand besuchen kommt ?? ich vermiss euch doch alle so sehr. :-(
martin ist jetzt seit 5 wochen schon wieder weg. die zeit mit meinem hasi-martin war wuuundervoll. ihr koennt ja ausknobeln, wer sich diesmal erbarmen muss. also, hier mein plan: ich segle nun allmaehlich gaaanz langsam richtung tuerkei. vorher lege ich noch einen laengeren zwischenstop in samothraki (noerdlichste insel) ein und will dann ende oktober von istanbul nach indien fliegen. und an dem punkt kommst DU ins spiel (jaaa, genau du, der du das hier gerade liesst). von dtl. nach istanbul gibts fluege mit tuifly fuer 29 euro und von istanbul nach indien fuer 110-150 euro. ok, air-arabia soll nicht die sichersten und komfortabelsten flugzeuge haben aber mit ein bisschen gottvertrauen geht das schon.
es muss doch also irgendwo jemanden geben, der meinen blog liesst, der das studium verbockt oder die schule abgebrochen oder sonst nix zu tun hat und als co-captain mit mir unter der flotte flexas nach inden segeln will (die flotte muss nachtuerlich noch erkapert werden). das klima erwaermt sich, der meeresspiegel steigt, bald steht die haelfte des landes unter wasser. also sollte man sich die welt jetzt anschauen und das nicht immer auf naechstes jahr vertagen.

ich bin gerade mal wieder in thessaloniki. zum letzten mal hoffe ich.
nach meinem letzten blog-eintrag brauchte ich dringend ruhe. diese dumme igoumenitsa-hetzaktion, das hin-und herpendeln zwischen thessa und chalkidiki und das staendige suchen nach einem schlafplatz hat mich ziemlich gestresst. der erste fuss von chalikidiki war auch zu touristisch. ueberall autos, laerm und viel zu viele menschen. und dann noch der 3-4 mal taegliche sport mit christina - das hat mir einfach den rest gegeben. ich war total ausgelaugt. also bin ich fuer eine woche noch mal an den ersten hippiestrand getrampt, um in aller einsamkeit meine energiereserven wieder auftanken zun koennen. ich habe viel geschlafen, gebadet, nudeln gekocht und mich mit anderem kleinen zeitvertreib beschaeftigt.
am letzten tag habe ich einen ausflug gemacht. ich bin zum naechsten ort gelaufen und habe die davor leigende insel erkundet. da es keine faehren dorthin gibt, musste ich schwimmen. ich habe mir meine kamera und die schuhe mit meinem guertel um den kopf gebunden und bin den kilometer geschwommen. bloed nur, dass in diesem kanal alle boote und yachten durchheitzen. bei jedem sich naehernden boot habe ich wie wild mit den beinchen gestrampelt, um meinen koerper so weit wie moeglich aus dem wasser zu schieben. zusaetzlich wedelte ich windmuehlenartig mit den armen, damit die leute mich sehen und mit ihren schiffsschrauben nicht in stuecke zerhaexeln. sooo schoen wie alle sagten, war die insel aber gar nicht. ich bin sie abgelaufen und an der anderen seite wieder aufs festland geschwommen. als ich gerade ins wasser eingestiegen bin, um loszuschwimmen bemerkte ich ein pieksen in einem rechten fuss. ich wusste sofort was los war und dachte nur: das musste ja irgendwann passieren. eigentlich ein wunder, dass es so lange gedauert hat. also die seeigel sind zwar ganz niedliche tierchen aber zum streicheln dann noch nicht so ideal. 3 stachel steckten tief in meinem fussfleisch. das war das erste mal auf meiner reise, wo ich mein messer nicht bei mir hatte und ich einige kilometer von "zuhause" entfernt war. so versuchte ich mit einer muschel die stachel heraus zu schaben. es misslang mir und vergroesserte nur das leid. also bin ich inclusive stachel zur anderen seite geschwommen, zum naechsten wohnwagen gehumpelt und habe mir von einer italienerin eine nadel schenken lassen, mit der ich in einer langwierigen operation die biester profesionell extrahierte. zu dumm nur, dass die geschichten vom zerbrechen der stachel in kleinere splitter bei beruehrung war sind. die groessten teile war draussen aber rest-stuecke blieben drin. darum musste ich einfachn nur die naechsten tage bestimmte belastungen meines fusses vermeiden, um die splitter nicht zu merken, bis sich mein immunsystem ihrer annahm und sie entferte, zersetzte oder nur meine nerven betaeubt wurden. auf jeden fall merke ich jetzt nix mehr davon.

die naechste station war der hoechste berg griechenlands, der olimbos. nach einer schrecklichen nacht ohne schlaf in thessa nahm ich den zug zum nahe gelegenen ort und konnte in aller fruehe loswandern. zuerst geht es durch eine wunderschoen kuehle schlucht bis auf 1100m. man folgt 10km lang einem fluss mit badegumpen, ueberquert zahlreiche suesse kleine holzbruecken und kann sich an dem prachtvollen laub-mischwald laben. mit 18 kilo auf dem ruecken war ich allerdings langsamer als gewoehnlich und uebernachtete noch eine nacht am fluss. am naechsten tag versteckte ich meinen rucksack im wald und machte mich auf den weg den 2.918m hohen gipfel zu erklimmen. tja, und in 4 stunden war ich oben. der gipfel war in wolken gehuellt, ich habe nichts gesehen und bei ca. 15 grad tierisch gefroren (in t-shirt und kurzer hose). drum habe ich schnellst moeglich mein ei und das brot in mich hinein geschlungen mich im gipfelbuch verewigt und mich auf den rueckweg begeben. 50m unterhalb des gipfel kam die sonne dann wieder raus. und es tat sich mir ein blick auf, dass mir die sabber aus dem mund lief. so eine tolle berglandschaft habe ich selten gesehen. ganz anders als die alpen. runde, steppenartige berge mit hochplateaus und zwischendurch steilwaende, an denen es einige kletterrouten gibt. fuer bergfans ein ABSLOUTES MUSS. ich habe auf dem rueckweg keine 100m durchgaengig laufen koennen, weil ich immer wieder schauen musste. auch zum snowboarden ist das ein traum. man kann sich die perfekte line nach unten suchen.
auf dem weg begegnete ich dann einer kleinen gruppe, die kiffend und bier trinkend den gerg hoch geschlendert ist. unverstaendlich, dass man sich bei so einer natur-schoenheit den geist mit drogen benebeln kann. der blick ist droge genug. allerdings haben sie mir angeboten mich wieder mit nach thessa zu nehmen. das angebot habe ich natuerlich angenommen.
meteora lasse ich leider aus. der weg dorthin ist zu aufwendig und beschwerlich und die kloester sollen mit touristen nur so voll gestopft sein. es soll sich fuer einen tagesausflug lohen aber mehr nicht. ausserdem war regen prognostiziert und so entschied ich mich gleich nach samothraki zu fahren.

in 2 stunden geht mein zug nach alexadropouli, von wo aus ich die faehre nach samothraki nehmen werde. ich habe in letzter zeit irgendwie kein bock mehr aufs trampen. in der hitze macht das kein spass und die griechen sind auch nicht gerade die besten anhalter. und da der zug fuer 300km nur 9,50 euro kostet, goenne ich mir heute mal luxus. :-)
ich wuensche allen noch einen schoenen herbst. muhahahaha

ps: weil jetzt immer mal gefragt wurde, wie viel ich denn so ausgebe und ob ich denn ueberhaupt bis indien mit dem geld komme, gebe ich mal ein paar anhaltspunkte:

ich bin gestartet mit genau 6.000 euro. jetzt bin ich 3 monate und 3 wochen unterwegs und habe 700 euro ausgegeben. also viel weniger als erwartet. mit 200 euro im monat komme ich super hin.

8.7.08

Griechenland 3

zuerst mal eine eventuelle zukunftsroute meiner reise, auf wunsch einiger lieben zuhause gebliebenen.
Derzeitiger standort: halkidiki (der erste fuß) >>>>>>>>>>>>>>>>die kletterfelsen von meteora (100km südlich von thessa) >>> samothraki (insel südlich von alexandroupoli, an der türkischen grenze) >>> vielleicht entgegennehmen von besuch in thessa (von anna) >>> trampen nach istanbul >>> dann entweder fliegen nach indien oder mit dem bus nach teheran und von dort nach indien fliegen oder nach amman und von dort nach indien fliegen

So, mission fehlgeschlagen. Sie war impossible. Bzw. Ich habe sie impossible gemacht. Vielleicht wurde mir vor ein paar tagen unbemerkt ins gehirn geschissen, denn es funktioniert nicht mehr so, wie es funktionieren sollte. Vielleicht haben sich auch spontan einige synapsen gelöst, sodass daraufhin die dummheit in meinem kopf einzug ghalten hat. wie auch immer, ich erklär jetzt einfach mal die fehlgeschlagene mission und die schrecklichen darauffolgenden tage.
Als martin mich besuchte, erzählte er mir, dass die komplette erfurter crew im juli in schweden ist. Und jetzt kommt die mission. Ich wollte nach schweden fliegen, zu christoph nach arvika trampen, alle überraschen, einen geilen monat verbringen und im august wieder nach thessaloniki fliegen, um dann endlich nach istanbul weiter zu trampen. Also hat mir martin (meine kontaktperson) alle relevanten informationen zukommen lassen. Dann bin ich nach sarti ins inet-café geflitzt und habe die flüge gebucht. Am 3.7. von bari (süditalien) nach frankfurt und am 4.7. von frankfurt nach stockholm für insgesamt 68 euro. Mit der fähre wäre ich von igoumenitsa nach bari gefahren und zwar am 2.7. !!! alles war klar, alles war arrangiert.

Ich habe also in thessaloniki noch ein paar tage mit kristina rumgespielt und am vorletzten tag, bevor ich nach igoumenitsa trampen wollte, schoss es mir durch den kopf wie ein blitz. Dieser blitz war die rückkehr meiner vollen hirnleistung und das drama begann.
Ich war all die zeit auf Freitag den 3.7. als abflugdatum fixiert. Dumm nur, dass es Freitag den 3.7. nicht gibt. Dafür gibt es aber Donnerstag den 3.7. und das realisierte ich in dem moment. Ich schwebte paralysiert zu meinem rucksack, kramte meine flugunterlagen raus und checkte die papiere. Meine augen krallten sich im abflugdatum fest. Das „Donnerstag 3.juli“ drang schmerzhaft durch meine äpfel in den kopf und brannte sich im gehirn ein. Das war am Mittwoch den 2.juli um 16.45 uhr. die letzte fähre ging ca. 10h später, um 2.00 uhr. Nach 5 sekunden des erstarrens und des schocks setzte die wirkung des adrenalins ein. Ich begann wie ein verrückter im dreieck zu hüpfen und ununterbrochen zu fluchen. Oh my god, oh my god, oh my goooooood, i miss my flights! Oh my goooooood, I miss them! Oh my god, oh my gooooood! Vielleicht kennt jemand die folge der comic-serie “drawn together”, wo xander, der sich auf der immer währenden mission seine freundin zu retten befindet, die wahrheit über seine freundin herausfindet und dann total ausrastet. In dem gleichen stil bin ich ausgetickt. Wie ein tornado fegte ich durch die wohnung, saugte alle meine sachen auf und presste sie gewaltsam in den schlund meines rucksacks.

17.00 uhr stand ich an der straße. Vor mir lagen 300km, die es in 9h zu bewältigen galt. Allerdings ging in 4h die sonne unter und im dunkeln trampen ist nahezu unmöglich. Busse gab es keine mehr und eine zugverbindung existiert nicht.
Am anfang liefs gut, dann bin ich am arsch der welt gelandet und und hing fest. Doch die göttliche durchlauchtigkeit hat mir 2 deutsche trucks geschickt, mit sehr netten türken drin, die mich bis nach igoumenitsa mitgenommen haben. Angekommen sind wir allerdings erst 4.00 uhr, 2h stand nach der letzten fähre. Keine möglichkeit pünktlich nach bari zu kommen. Der flug war weg. Nach dieser nacht ohne schlaf begab ich mich völlig übermüdet ins nächste inet-café und fand einen flug von thessaloniki nach köln um 20.30uhr für 120 euro. Also hatte ich 12h zeit, den gleichen weg wieder zurück zu trampen. Nachdem ich todmüde, stinkend und durchgeschwitzt die heißen morgenstunden quälend hinter mich gebracht habe, hielt ein italiener und fuhr mich exakt die gleiche straße, die ich gekommen bin in seinem truck nach thessa. Am flughaven bin ich natürlich erst 21.00 uhr angekommen, 30min nach dem flug. Allerdings gab es 23.00uhr noch einen für 140 euro. Und es folgten 2h der unentschiedenheit. Noch nie habe ich so lange für eine entscheidung gebraucht. Sollte ich noch mal einen haufen geld rausschmeißen, eine nächste speed-tramp-aktion von köln nach frankfurt starten, um wenigstens den zweiten flug zu kriegen und von stockholm zu christoph trampen, um dort als habtoter fleischbatzen anzukommen. Oder sollte ich bei kristina bleiben, geld sparen und noch ne weile griechenland erforschen. Die zweite idee erschien mir klüger. Trotzdem war ich 2 tage lang dauer-deprimiert und über meine grenzenlose blödheit ziemlich erbost. Ich bin also mit dem bus zu kristina gefahren und habe dort seit 2 Tagen mal wieder meine schuhe ausgezogen. Das war ein erlebnis, das ich nicht noch mal haben möchte. Dieser gestank übertraf jegliche vorstellungskraft. Selbst nach 2 waschgängen waren die schuhe noch unerträglich. Und auch meine füße haben 8 waschgänge und 2 tage gebraucht, um wieder eine normale duftaura zu bekommen.
Nachdem ich mich so richtig ausgeschlafen habe, sind wir wieder nach halkidiki gefahren. Diesmal aber in die sommerhäuser ihrer freunde. Die haben auch ein schnellboot und wassersportausrüstung. So konnte ich das erste mal wake-board fahren und zwar kostenlos. Das ist totaaaaaaaaal geil und voll easy (zumindest wenn man so professionell snowboardet wie ich ). Habs sofort beim ersten versuch hinbekommen und bin wie ein sau-cooler pro an den bunnys am strand vorbei geheizt und hab die bugwellen geritten.
Vorgestern hatte ich die beste party seit wochen. Wir haben uns in einer bar die beine aus dem gesäß getanzt. Viele haben uns zwar komisch geschaut, aber wir haben alles um uns herum vergessen. Es gab nur noch den rausch der bewegung und der musik. Das war trance-tanz. Kristina meinte dann, sie hätte bock auf einen dreier. Krass oder ?? naja, man lebt nur einmal (glaube ich im moment) und warum dann nicht das ausprobieren, worauf man lust hat ?? aber mal ehrlich, wie wahrscheinlich ist es, an einem abend einen dreier zu wollen und dann zwei weitere personen zu finden, die da mitmachen. Doch kristina ist ziemlich auf die deutsche barkeeperin abgefahren und hat mit ihr rumgeflirtet. Diese hat uns nach drei wortwechseln angeboten, nach arbeitsschluss mit zu ihr zu kommen und dort den abend angenehm ausklingen zu lassen, was auch immer das heißen sollte. Zur allergößten not, wenn es nicht anders ging, könten wir uns auch ein bett bei ihr teilen.

Ohhhhh, mir fällt gerade ein, dass ich noch einen wichtigen anruf machen muss. Ich muss mit kristina, die gestern noch mal nach thessa gefahren ist und heute wieder kommt, den heutigen abend organisieren. Deswegen mach ich jetzt schluss. Außerdem brauch ich auch mal von der vielen anstrengenden reiserei ein wenig schlaf, damit ich genug energie habe mich den tages- und nachtherausferderungen zu stellen.

2.7.08

griechenland

Love, peace and flower-power. Ich bin angekommen am anfaenglich gesuchten blumenkinder-strand und ich kann nur sagen: leute, nehmt euch einen flug nach thessaloniki und schaut euch hier das karibik-paradies mitten in europa an. Es ist das schoenste stueckchen kueste, das ich je gesehen habe.
Man laeuft durch den kiefernwald und kommt an den strand, der abwechselnd aus rund gelutschten grossen felsen und sand besteht. Die kiefern haengen ihre langen aeste schatten spendend ueber die felsen, bis ins tuerkisene wasser. Hier und da ragen runde steine aus dem meer, die aussehen wie ueberdimensionale brueste, auf denen man sich wie eine nixe niederlegen und sonnen kann. Vor vielen jahren haben hippies eine meerjungfrau, eine sonne und andere figuren in den fels gemeiselt.
Leider sind im hochsommer etwas viele menschen hier. Doch die wildcamp-kultur ist geblieben. Ueberall kann man problemlos sein zelt aufstellen. Direkt ans wasser in den sand, etwas intimer in den kiefernwald oder erhoeht auf einem der felsplateaus. Einige alteingesessene leben seit jahrzehnten hier, rauchen marie und joana, schluerfen am schirmchen-drink und geniessen den garten eden.
Ich habe wieder mal alle moeglichen menschen kennen gelernt. Da war unter anderem der deutsche franziskus, der sich vom hardcore bodybuilder-drogendealer zum prestigebesessenen telekom-schlipstraeger transformiert hat und jetzt beim spirituellen fallschrimspringer-hippie angekommen ist. Ein sehr liebenswuerdiger und energiestrahlender mensch, der fuer sich seine bestimmung gefunden hat und damit sehr gluecklich wirkt.
Ueber ihn habe ich ein oesterreichisches paar kennen gelernt. Zusammen haben wir an einem tag einen weiteren freund von den beiden besucht. Ein 67 jaehriger deutscher, der seit 7 jahren in griechenland wohnt und in seinem leben alles gemacht hat, was man als menschliches wesen nur machen kann. Sein leben muss ich kurz erzaehlen, denn es ist so unglaublich. Dieser mann, Bernard heisst er, zieht das glueck und gute umstaende an, wie scheisse die fliegen. Es fing an, dass er ingenieur studierte, nach dem stadium aber lieber amateurhaft seine kleine unbekannte band managte. Kurze zeit spaeter ist er ueber zufaelle an die bands Steppenwolf und scorpions greaten, fuer die er ein konzert organisierte und sie ihn danach promt als manager engagierten. So verdiente er in jungen jahren seine ersten millionen. Dann realisierte er, wie bedrueckend grossen besitztum ist. Er gab alles auf, kaufte sich einen landrover, spaeter einen trimaran und bereiste 20 jahre lang die komplette welt. Dann schrieb er mehrere buecher, von denen er lebte. Vor 7 jahren hat er spontan das malen angefangen. Kurz danach kam ein amerikaner in seine galerie und schlug ihm vor all seine bilder fuer mehrere hunderttausend abzukaufen.
Das war die kuzform. Er hat uns noch viele weiter tolle episoden erzaehlt. Auch dieser mensch sprudelt nur so positivitaet und jugendlichkeit. Bernard ist einer der beeindruckendsten menschen, die mir je begegnet sind.
Eines abends kam franziskus zu mir und sagte, er habe sich fuer eine woche ein cross-motorrad incl 2 helme ausgeliehen. So sind wir also ein bisschen durch die gegend geheizt. Als wir von einem ausflug in der nacht wieder unseren strand erreichten, sassen 3 kerle und 1 maedel vor unserem lager und haben gefeiert. Logischerweise haben wir uns da mit eingeklingt. Kristina, das maedel, hat mir ganz schoen die hormonsuppe zum kochen gebracht. Sie ist eine typische temperamentvolle hochenergetische griechin. Was hatten wir fuer einen spass. Die nacht bestand zu 80% aus dauerlachen und die restlichen 20% aus superlustigen bloedeleien, die das dauerlachen am laufen hielten. Waehrend alle nacheinander einknickten und ins koma fielen, hat sich das gespraech mit Kristina immer weiter “vertieft”. Nachdem wir den sonnenaufgang ueber berg athos genossen, gonossen wir uns einem der leer stehenden zelte. Ihr wildes temperament hat sich auch in der griechischen liebe wieder gespiegelt. So viel leidenschaft habe ich noch nie erlebt. Da die anderen auf ihren wunsch hin von dem getuemmel nichts mitbekommen sollten, sie allerdings wie ein erotischer hurricane in dem zelt rumtobte, hat sie sich kurzerhand ihren slip in den mund gestopft, um nicht alle grund und boden zu stoehnen und zu schreien. Am abend sollte Kristina wieder in thessaloniki zum arbeiten erscheinen. Da sie allerdings so verdammt horny war und unbedingt noch ne 2. runde wollte, schmiedeten wir einen schlachtplan, um unbemerkt vor ihrer abreise nochmal im wald schnaxeln zu koennen. Dann kam der heilige anruf. Ihr arbeitgeber brauchte sie erst am naechsten tag. Sie kam zu mir und verkuendete die frohe botschaft. Sie sagte:”I can stay another day. So we don’t need to do tricks to get what we want. We will find a way”. Wir tauschten ein schmutziges grinsen aus, freuten uns gemeinsam und blickten erwartungsvoll in eine rosige zukunft.

Am letzten abend am hippiebeach wollten franz und ich mit dem bike noch mal zum naechsten campingplatz auf eine party fahren. Ich schlief ein paar stuendchen um fit zu sein. 24.00 uhr wachte ich auf und ging zu unseren nachbarn, wo sich franz aufhielt. Dort wurde Froehlich getrunken und gekifft. Wir dikutierten 10min lang die lage, aber eigentlich mehr franz’ zustand, ob wir wiklich fahren sollten. Ich fand die party immer unattraktiever mit jedem satz, den franz rausliess. Da kam z.b.:”ich bin zwar ziemlich stoned und besoffen, aber wenn keine polizei kommt, geht das schon.” Oder “der feldweg bis zur strasse ist echt hart. Wenn du keine angst hast, dich mit mir auf die fresse zu legen, dann koennen wir fahren.” Voellig bekifft meinte er grinsend zu mir:”zur not koennen wir auch hinfliegen”. Gemeinsam ersponnen wir dieses szenario: wir duesen mit 100 die strasse entlang. Vor der kurve dreht sich franz zu mir um und sagt:”wir koennen fliiiiiiieeeeeegen, glaub mir !!”, und beschleunigt auf 120. ich glaube ja mehr an die haftung zwischen gummi und strasse, an die traegheit der masse und an zentrifugalkraft. Und ich glaube, dass wir mit sicherheit bei 120 aus der kurve “geflogen” waeren. Wir lachten beide nach dieser vorstellung, sagten gute nacht und gingen schlafen.
Nach 2 wochen halkidiki hab ich mich vor ein paar tagen wieder auf die reise gemacht. Gekommen bin ich bis thessaloniki, abgestiegen bei Kristina. Ja ja, das war nicht nur ein kleiner leppischer hurricane. Es ist ein dauersturm draus geworden. Am abend habe ich mit ihrem bruder und seinen freunden das fussball-finalspiel angeschaut. Danach habe ich mit Kristina eine romantische nacht-bootstour im haven thessas gemacht und der rest der nacht verlief wieder sehr sportlich. Schon Bernard hat von den griechinnen in den hoechsten toenen geschwaermt und ich kann das nur bestaetigen. Allein bei den kuessen schwebte ich an der decke. Es kam eine steigerung nach der anderen. Ich wusste gar nicht, dass sowas moeglich ist. Und dann noch ihre froehliche und lustige art dazu. Eine suuuper frau. Es hat ganz schoen geknallt zwischen uns. Ich glaube ich bleibe hier, heirate, kriege kinder und alles was sonst noch zur sesshaftigkeit dazu gehoert.  muhahahaha. Aber erst in ein paar jahren. Vielleicht kommt sie ein stueckchen mit mir mit. Man wird sehen, man wird sehen.

Nach 4 tagen mit Kristina, die so intensive waren, als wuerden wir uns schon jahre kennen, begebe ich mich nun wirklich wieder auf die strasse. Denn ich habe eine mission. Segel sind gesetzt, kurzer blick auf die karte und captain felxas ist wieder im flow.