6.5.09

Griechenland 1

Nach 2 Tagen Rucksack packen war ich endlich startklar. Das ganze hat so lange gedauert, weil ich wieder mal bei allem hin- und herueberlegt habe, was ich nun mitnehmen sollte.
Eigentlich muesste ich nach ueber einem Jahr Dauerreisen wissen, was noetig und sinnvoll ist mitzunehmen. Doch mein krankhaftes Verlangen Gewicht zu minimieren hat mich gezwungen 2 Tage lang mit der Kuechenwaage im Zimmer zu sitzen und jedes Kleidungs- und Ausruestungsstueck 3 mal abzuwiegen, um letztendlich die perfekte Kombination von Gegenstaenden zusammen zu stellen.
Jedes T-Shirt/Sockenpaar wurde auf Waermeleistung, Aussehen, Packvolumen und Gewicht ueberprueft. Und ich habe festgestellt, dass die Netzstecker fuer die Akku-Ladegeraete meiner kaputten Pentax-Kamera und der neuen Canon gleich sind, nur dass der der alten Kamera um 8 Gramm leichter ist. Also bezieht jetzt das Canon-Ladegeraet Strom vom Pentax-Netzstecker.
Glaubt mir, ich habe wirklich an alles gedacht und trotzdem wiegt mein Rucksack ohne Essen und Trinken 22 kg.
Die 6kg Klettersachen fallen halt einfach ins Gewicht. :)

1 Stunde bevor ich am IKEA sein sollte, um bei der vereinbarten Mitfahrgelegenheit nach Stuttgart einzusteigen merkte ich, dass kein Bus dorthin fuhr. Es war Feiertag. Da setzte die grosse Panik ein.
Wie ein Tornado bin ich durch die Wohnung gefegt, habe die letzten Sachen erledigt, mich aufs Rad geschwungen und bin zu Martin gerast. Der hatte aber kein Auto. Also rein in die Bahn, bis hoch zur Messe und von dort de letzten Kilometer bis zum IKEA wieder mit dem Rad.
Noch nie habe ich si in die Pedalen getreten und schon gar nicht mit 22kg aufm Ruecken. Mir hing die Lunge zum Hals raus und nach 10min Fahrt war ich voellig zerstoert.
Ich haette das Auto aber auf keinen Fall verpassen duerfen, da sonst wieder mal ein Flug in Gefahr gewesen waere. Gluecklicherweise hat der liebe Fahrer 15min gewartet und so konnte ich mich voellig nass und erleichtert auf dem Sitz niederlassen und entspannt gen Stuttgart fahren.

Nach guten 2 Stunden waren wir schon da (ca. 200 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit) und so hatte ich noch ne Menge Zeit am Flughafen.

Bei strahlendem Sonnenschein und angenehmen 20 Grad sind wir in Athen gelandet. Wenig spaeter sass ich in Michalis WG im Zentrum Athens und wir schwelgten in Erinnerung an den monkey-tribe und die gute alte Zeit auf Samothraki mit ihren diversesten Hoehepunkten.

Gleich am Abend wurde ich dann beim legalize-festival (Raggea-Strassen-Fest) in die Kreise der alternativen Jugend reingefuehrt und wir begruessten die gute neue Zeit unseres Lebens mit Tanz und Trank.
Die folgenden Tage habe ich mir Athen ein wenig angeschaut. Bei einem Ausflug auf den Hausberg Athens (Mt. Imitos) sind mir dann erstmal die gewaltigen Ausmasse dieses babylonischen Haeusermeeres bewusst geworden. Von dem Berg sieht die Stadt einfach riiiiiieeeeeeesig und scheisse aus. Man sieht wirklich fast keinen einzigen Baum zwischen den haesslichen Haeuserketten, die sich auf 30km Laenge und 15km Breite durch das komplette Tal ziehen.
Nicht mal Istanbul sah so gewaltig aus, aber wahrscheinlich nur weil ichs nicht von oben gesehen habe.
Ueber die Haelfte aller Griechen leben zusammen gepfercht in diesem Moloch. Da bekommt man Angst.

Gestern haben wir den anarchistischen Stadtteil Athens besucht, wo im Dezember der 15Jaehrige von der Polizei erschossen wurde und woraufhin in ganz Griechenland revolutionsartige Aufstaende emporstiegen.
Dort sahs wirklich so aus, wie ichs mir vorgestellt habe. Ueberall Leute auf der Strasse, Revolutionsplakate und Nachbarschaftsaktionen.
Bei Gespraechen mit vielen jungen Leuten habe ich mich weiter aufklaeren lassen ueber die politischen Ambitionen des aufstaendischen Griechen.

Zum erfuhr ich dann wieder mal die Zielstrebigkeit der griechischen Frauen in sexuellen Angelegenheiten. Ganz systematisch hat dieses Maedel mich mit viel zu suessem Wein abgefuellt, um mich flachlegen zu koennen. Aber wo kommen wir denn da hin, mich einfach so flachlegen zu wollen. Sie hat sogar noch einen Umweg auf sich genommen, um mich bis vor die Haustuer zu bringen.
Doch die Nacht habe ich allein verbracht. So einfach bin ich dann auch nicht wieder zu haben. :)

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Zum Thema Liebe:
Wahrscheinlich war sie nicht hübsch genug, denn viel Wein brauchst du ja nicht bei deiner momentan geringen Verträglichkeit. Warst schon mal trinkfester.

Tuffis-Weltreise hat gesagt…

naja, eigentlich heisst es ja: mit jedem schluck wird die braut huebscher. aber bei mir das nicht so. auch eben, weil ich einfach keinen bock hatte.

Anonym hat gesagt…

ich dachte es ist so dass man nach einer weile einfach 2 hässliche fauen sieht?!da muss man aber schon so viel trinken dass es eh keine rolle mehr spielt :-)

Anonym hat gesagt…

post scriptum:
es scheint das frauenproblem sei wichtiger geworden als die reise an sich, darum hier ein paar diskussionsvorschläge:
1. warum hören wir in deutschland nichts über anhaltende rivalitäten in hellas?
2. warum tut es so doll weh wenn man sich den kleinen zeh stößt?
3. sind grieschiche Frauen wirklich soo toll?freu mich drauf.

"s'agapo"