2.7.08

griechenland

Love, peace and flower-power. Ich bin angekommen am anfaenglich gesuchten blumenkinder-strand und ich kann nur sagen: leute, nehmt euch einen flug nach thessaloniki und schaut euch hier das karibik-paradies mitten in europa an. Es ist das schoenste stueckchen kueste, das ich je gesehen habe.
Man laeuft durch den kiefernwald und kommt an den strand, der abwechselnd aus rund gelutschten grossen felsen und sand besteht. Die kiefern haengen ihre langen aeste schatten spendend ueber die felsen, bis ins tuerkisene wasser. Hier und da ragen runde steine aus dem meer, die aussehen wie ueberdimensionale brueste, auf denen man sich wie eine nixe niederlegen und sonnen kann. Vor vielen jahren haben hippies eine meerjungfrau, eine sonne und andere figuren in den fels gemeiselt.
Leider sind im hochsommer etwas viele menschen hier. Doch die wildcamp-kultur ist geblieben. Ueberall kann man problemlos sein zelt aufstellen. Direkt ans wasser in den sand, etwas intimer in den kiefernwald oder erhoeht auf einem der felsplateaus. Einige alteingesessene leben seit jahrzehnten hier, rauchen marie und joana, schluerfen am schirmchen-drink und geniessen den garten eden.
Ich habe wieder mal alle moeglichen menschen kennen gelernt. Da war unter anderem der deutsche franziskus, der sich vom hardcore bodybuilder-drogendealer zum prestigebesessenen telekom-schlipstraeger transformiert hat und jetzt beim spirituellen fallschrimspringer-hippie angekommen ist. Ein sehr liebenswuerdiger und energiestrahlender mensch, der fuer sich seine bestimmung gefunden hat und damit sehr gluecklich wirkt.
Ueber ihn habe ich ein oesterreichisches paar kennen gelernt. Zusammen haben wir an einem tag einen weiteren freund von den beiden besucht. Ein 67 jaehriger deutscher, der seit 7 jahren in griechenland wohnt und in seinem leben alles gemacht hat, was man als menschliches wesen nur machen kann. Sein leben muss ich kurz erzaehlen, denn es ist so unglaublich. Dieser mann, Bernard heisst er, zieht das glueck und gute umstaende an, wie scheisse die fliegen. Es fing an, dass er ingenieur studierte, nach dem stadium aber lieber amateurhaft seine kleine unbekannte band managte. Kurze zeit spaeter ist er ueber zufaelle an die bands Steppenwolf und scorpions greaten, fuer die er ein konzert organisierte und sie ihn danach promt als manager engagierten. So verdiente er in jungen jahren seine ersten millionen. Dann realisierte er, wie bedrueckend grossen besitztum ist. Er gab alles auf, kaufte sich einen landrover, spaeter einen trimaran und bereiste 20 jahre lang die komplette welt. Dann schrieb er mehrere buecher, von denen er lebte. Vor 7 jahren hat er spontan das malen angefangen. Kurz danach kam ein amerikaner in seine galerie und schlug ihm vor all seine bilder fuer mehrere hunderttausend abzukaufen.
Das war die kuzform. Er hat uns noch viele weiter tolle episoden erzaehlt. Auch dieser mensch sprudelt nur so positivitaet und jugendlichkeit. Bernard ist einer der beeindruckendsten menschen, die mir je begegnet sind.
Eines abends kam franziskus zu mir und sagte, er habe sich fuer eine woche ein cross-motorrad incl 2 helme ausgeliehen. So sind wir also ein bisschen durch die gegend geheizt. Als wir von einem ausflug in der nacht wieder unseren strand erreichten, sassen 3 kerle und 1 maedel vor unserem lager und haben gefeiert. Logischerweise haben wir uns da mit eingeklingt. Kristina, das maedel, hat mir ganz schoen die hormonsuppe zum kochen gebracht. Sie ist eine typische temperamentvolle hochenergetische griechin. Was hatten wir fuer einen spass. Die nacht bestand zu 80% aus dauerlachen und die restlichen 20% aus superlustigen bloedeleien, die das dauerlachen am laufen hielten. Waehrend alle nacheinander einknickten und ins koma fielen, hat sich das gespraech mit Kristina immer weiter “vertieft”. Nachdem wir den sonnenaufgang ueber berg athos genossen, gonossen wir uns einem der leer stehenden zelte. Ihr wildes temperament hat sich auch in der griechischen liebe wieder gespiegelt. So viel leidenschaft habe ich noch nie erlebt. Da die anderen auf ihren wunsch hin von dem getuemmel nichts mitbekommen sollten, sie allerdings wie ein erotischer hurricane in dem zelt rumtobte, hat sie sich kurzerhand ihren slip in den mund gestopft, um nicht alle grund und boden zu stoehnen und zu schreien. Am abend sollte Kristina wieder in thessaloniki zum arbeiten erscheinen. Da sie allerdings so verdammt horny war und unbedingt noch ne 2. runde wollte, schmiedeten wir einen schlachtplan, um unbemerkt vor ihrer abreise nochmal im wald schnaxeln zu koennen. Dann kam der heilige anruf. Ihr arbeitgeber brauchte sie erst am naechsten tag. Sie kam zu mir und verkuendete die frohe botschaft. Sie sagte:”I can stay another day. So we don’t need to do tricks to get what we want. We will find a way”. Wir tauschten ein schmutziges grinsen aus, freuten uns gemeinsam und blickten erwartungsvoll in eine rosige zukunft.

Am letzten abend am hippiebeach wollten franz und ich mit dem bike noch mal zum naechsten campingplatz auf eine party fahren. Ich schlief ein paar stuendchen um fit zu sein. 24.00 uhr wachte ich auf und ging zu unseren nachbarn, wo sich franz aufhielt. Dort wurde Froehlich getrunken und gekifft. Wir dikutierten 10min lang die lage, aber eigentlich mehr franz’ zustand, ob wir wiklich fahren sollten. Ich fand die party immer unattraktiever mit jedem satz, den franz rausliess. Da kam z.b.:”ich bin zwar ziemlich stoned und besoffen, aber wenn keine polizei kommt, geht das schon.” Oder “der feldweg bis zur strasse ist echt hart. Wenn du keine angst hast, dich mit mir auf die fresse zu legen, dann koennen wir fahren.” Voellig bekifft meinte er grinsend zu mir:”zur not koennen wir auch hinfliegen”. Gemeinsam ersponnen wir dieses szenario: wir duesen mit 100 die strasse entlang. Vor der kurve dreht sich franz zu mir um und sagt:”wir koennen fliiiiiiieeeeeegen, glaub mir !!”, und beschleunigt auf 120. ich glaube ja mehr an die haftung zwischen gummi und strasse, an die traegheit der masse und an zentrifugalkraft. Und ich glaube, dass wir mit sicherheit bei 120 aus der kurve “geflogen” waeren. Wir lachten beide nach dieser vorstellung, sagten gute nacht und gingen schlafen.
Nach 2 wochen halkidiki hab ich mich vor ein paar tagen wieder auf die reise gemacht. Gekommen bin ich bis thessaloniki, abgestiegen bei Kristina. Ja ja, das war nicht nur ein kleiner leppischer hurricane. Es ist ein dauersturm draus geworden. Am abend habe ich mit ihrem bruder und seinen freunden das fussball-finalspiel angeschaut. Danach habe ich mit Kristina eine romantische nacht-bootstour im haven thessas gemacht und der rest der nacht verlief wieder sehr sportlich. Schon Bernard hat von den griechinnen in den hoechsten toenen geschwaermt und ich kann das nur bestaetigen. Allein bei den kuessen schwebte ich an der decke. Es kam eine steigerung nach der anderen. Ich wusste gar nicht, dass sowas moeglich ist. Und dann noch ihre froehliche und lustige art dazu. Eine suuuper frau. Es hat ganz schoen geknallt zwischen uns. Ich glaube ich bleibe hier, heirate, kriege kinder und alles was sonst noch zur sesshaftigkeit dazu gehoert.  muhahahaha. Aber erst in ein paar jahren. Vielleicht kommt sie ein stueckchen mit mir mit. Man wird sehen, man wird sehen.

Nach 4 tagen mit Kristina, die so intensive waren, als wuerden wir uns schon jahre kennen, begebe ich mich nun wirklich wieder auf die strasse. Denn ich habe eine mission. Segel sind gesetzt, kurzer blick auf die karte und captain felxas ist wieder im flow.

5 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

hi flexas,

das ist ja alles sehr interessant!:-)
bin ja mal gespannt wo du überall deine gene verstreust und viele kleine bambinis in die welt setzt.mach weiter so und genieße das leben in vollen zügen!
danke übrigens für deine ganz liebe geburtstagsmail!
drück dich!
liebe grüße von deiner besten und liebsten zuckersüßen schwester

Robert Nolde hat gesagt…

Hi Cpt. Flexas,

klingt ja toll deine Beschreibungen vom Hippi-Beach, dem "Flugversuch" zur Party und der Bekanntschaft mit der griechischen Gastfreundschaft. Ich sehe also, es entspricht nicht nur deinen hoch gesteckten Erwartungen, sondern es werden diese auch noch übertroffen - Das freut mich/uns!
Liebe Grüße aus Dresden...

Robert

PS: Anna, alles Gute nachträglich auf diesem Wege, da ich keinerlei Kontaktdaten von dir habe.

Anonym hat gesagt…

flexxus! flexxus: ahhahh
einmanfrei, immer weiter...
aufauf und davon!

Anonym hat gesagt…

Wie verhüten die Griechinnen eigentlich? Mit Joghurt, Quark oder Schafskäse, wegen des sauren Milieus! Ist nur die Frage, ob vorher oder hinterher? Oder bringen Oliven was? Die Millionen kleine Felixe müssten sich dann drumrum schlängeln, um ans Ziel zu kommen. Wäre ein anstrengender Hindernislauf und sicher eine gute Verhütungsmethode, oder? Lass es uns wissen.

Anonym hat gesagt…

Hallo Felix,
das ist ja eine völig neue Qualität deiner Reise, aber eigentlich schon lange dran, oder?
So lieben also Griechinnen, nein korrekter, so liebt Kristina und wir werden voll mit einbezogen!!!
Kannst du dich an Anton erinnern, der damals auf der Insel vom Häuptling ein "Tippi" bekam und ein viertel Jahr im Paradies leben konnte und viele Bambinis machen sollte?
Kilometermäßig bist du weit weg, aber durch deine Berichte letztlich sehr nah, meinte letztens Jürgen ganz treffend am Telefon. Und noch müssen wir uns keine Sorgen machen.
In diesem Sinne freuen wir uns immer über neue Berichte von dir. Auf Motorradtouren mit durchgeknallten Typen sollstest du aber auch in Zukunft verzichten. Sonst endet deine schöne Reise jäh schon in Europa. Aber auch die asiatischen Mädchen sind bestimmt sehr reizvoll und natürlich auch die dortige Landschaft. Alle fragen, wie deine weiteren Reiseziele sind. Keine Ahnung. Alles fließt, du läßt dich offensichtlich treiben, wie es eben kommt.
Liebe Grüße aus Erfurt von Deiner Muudi und Wolfram