6.1.11

Kanada - Vancouver Island

Viele haben mich gefragt, wie ich dieses Jahr Weihnachten verbracht habe. Um ehrlich zu sein war es fuer mich ein Tag wie jeder andere. Ich wurde von John zum Essen eingeladen. Das war unglaublich lecker aber wrklich weihnachtlich nicht. In Kanada ist der 24. auch nicht der grose Weihnachtstag. Der 25. hat hier viel groessere Bedeutung. Da werden auch erst die Geschenke aufgemacht.
Das Beste an der ganzen Weihnachtszeit war fuer mich eine relativ grosse Party am 23. Freunde haben in einer Bar ein zimelich cooles Dubstep/DrumnBase-Event veranstaltet. Das hat mich nach den langen, relativ oeden Wochen davor wieder so richtig aufgeruettelt. Das war mein Weihnachten, worauf ich mich konzentrieren wollte.

Die restliche Zeit habe ich meine Sachen zusammen gepackt und bin schliesslich zu einer Versicherungsagentur gegangen, um mir wieder eine 2-Tages-Erlaubnis zu besorgen, um mein Auto nach Vancouver fahren zu duerfen und dort zu verkaufen.
"Dafuer brauchen Sie eine Inspektion von einer in BC registrierten Werkstatt", war die Antwort. Shit, dachte ich mir. Beim letzten Mal gings ohne wieso auf einmal nicht? Wie ich schon beim letzten Mal erlaetuert habe, waere eine Inspektion auf keinen Fall in Frage gekommen, da ich niemals ein Zertifikat bekommen haette. Also entschloss ich mich einfach drauf zu scheissen und ohne Versicherung nachts bis nach Prince George zu fahren, wo ich dann bei Erich (aus Dawson und Vancouver Island) mit ins Auto springen koennte und mit nach Vancouver fahren kann.

Das problematischste waren die Wetterverhaeltnisse. Am 22. hat es hardcore angefangen zu schneien. Strassen waren fast nicht geraeumt, Sichtweite teilweise dramatisch und ich hatte fast glatte Sommerreifen auf dem Van. Aber das war fuer mich die einzig akzeptable Loesung, da ich so viel Kram angehaeuft habe, den ich unbedingt mitnehmen wollte.
Als ich dann zwei Tage nach Weihnachten Abends um neun losfuhr lief alles viel glatter als erwartet. Ich hatte mit den Reifen merkwuerdigerweise fast besseren Grip als mit Calvins Trucks, die alle Winterreifen haben. Also bin ich ganz entspannt die sechs Stunden bis nach Prince George gecruised. Die einzig brenzlige Situation zwischendrin war (wieder mal) ein Wolf. Der Truck vor mir bremste ploetzlich abbrupt und dann schoss hinter ihm ein schoener, praechtiger, grosser Wolf hervor. Dieser erschrak und blieb gluecklicherweise wie angewurzelt am Srassenrand stehen. Ich erschrak und latschte voll auf die Bremsen, wodurch das Auto auf dem eisigen Highway sofort ausgebrochen ist und umher schlingerte. Als ich aber die Rockys durchquert habe, war es auf einmal 25 Grad waermer und die Strassen gut.

In Prince George blieb ich zwei Tage bei Erich und seiner Familie. Der Vater hat mir das unglaubliche Angebot unterbreitet, dass ich meinen Van auf seinem Grundstueck bis April stehen lassen kann und in der Zeit versuche ihn uebers Internet wieder zu verkaufen. Das habe ich natuerlich angenommen. War schon traurig die ganze Geschichte. Da habe ich so viel Energie und Geld in den Waagen reingesteckt, ein Bett gebaut und schon alle moeglichen Utensilien fuer die Reise gekauft und am Ende war alles umsonst. Das war ein tueres Lehrgeld und so was wird mir hoffentlich nicht noch mal passieren.

In Vancouver sind Erich und ich fuer eine Nacht bei einem Freund von Erich untergekommen und am naechsten Tag habe ich mich zu einem Gebrauchtwagen-Haendler aufgemacht, um mir einen neuen Van zu kaufen. Es wurde schliesslich ein 1995 Mazda MPV fuer tausend Dollar. Die Typen, die den Laden schmeissen, sind zwar alle ein schmierig und komisch gewesen (so, wie ich mir Autohaendler immer vorgestellt habe) und ich bin mir auch noch nicht sicher, ob ich ein gutes Geschaeft gemacht habe oder nur wieder eine Schrottkiste gekauft habe, aber bisher laeuft erstmal einigermassen alles so weit. Natuerlich gibt es Maengel aber die sollten mich hoffentlich nicht aufhalten. Leider ist dieser Van ein ganzes Stueck kuerzer als der andere, wodurch der Bettbau ein wenig komplizierter war und ich insgesamt weniger Platz habe. Doch heute Mittag habe ich alles bauliche abgeschlossen und bin fertig fuer die Staaten.

Nachdem wir auf der Insel angekommen waren, ging alles ziemlich zack zack. Ich habe ein paar Freunden, die eine riesige Party in einem Club organisierten, gesagt, dass ich im Programm teilnehmen wolle. Das Motto war "Psychodelic Circus". Zehn Menschen als Tiere verkleidet, tanzten nacheinander zu einer vom Domtoer gesungenen Geschichte. Ich war der Loewe.
Da wir aber zwei Tage spaeter ankamen als erwartet (am 30.) gabs kaum Zeit zum Proben. Allerdings lief dann doch alles glatt. Die Show und die Musik waren der Hammer und wir hatten alle mega viel Spass. Die Veranstalter waren die gleiche Leute, die auch Carrington Bay auf Cortes Island geschmissen haben. Die ganze Party hat demzufolge auch einen aehnlichen Anstrich gehabt. Und ich habe so gut wie alle Leute vom Sommer wieder getroffen.

Vor zwei Tagen war ich mit Tyrell auf Mount Washington, der nur 40min entfernt ist, snowboarden. Tyrell wohnt fast an der Kueste mit seiner Schwester, den Eltern und noch ein paar jungen Maedels in Comox. Dort liegt fast nie Schnee und alles ist gruen. Wenn man dann aber eine halbe Stunde in die Berge faehrt, dringt man in eine voellig neue Welt ein. Ich habe noch nie in meinem Leben so viel Schnee gesehen! Auf Mount Washington, der nur ca 1500m hoch ist, liegen derzeit 490cm. Leute mussten Tunnel zu ihren Blockhaeusern schaufeln, um hein zu kommen. Und allein schon die Strasse bis zum Skigebiet ist wie ein Tunnel. Um genau zu sein hat der Berg den diesjaehrigen weltweiten Schneerekord. Allerdings war das letztes Jahr auch so und die Jahre zuvor wohl auch. Nur ist dieses Jahr besonders krass. Die eigentliche Schneesaison hat noch gar nicht richtig begonnen und es liegen jetzt schon fuenf Meter. Die Baeume auf dem Gipfel waren komplett eingeschneit. Man hat nicht das kleinste Gruen durchgesehen. Wie ein Wald aus Schneemaennern. Das war wirklich verrueckt.
Wir hatten strahlenden Sonnenschein und man faehrt in einen Panoramablick hinunter, der aus Ozean, einer gruenen Kueste, Inseln und den Rocky Mountains am Horizont besteht. Einfach nur unglaublich.

2 Kommentare:

Unknown hat gesagt…

Hallo Felix, schau hin und wieder in deinen Block und freue mich das du noch so fleißig unterwegs bist und es dir so gut geht, hört sich alles sehr interessant an. Vielen Dank für deine Karte, letzten Herbst, ist schön das du uns noch nicht vergessen hast. Die schönsten Grüße und viel Spaß weiterhin im neuen Jahr, Christa (Mama) von der Karschter Familie

Anonym hat gesagt…

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