28.9.08

Tuerkei - Istanbul

man ich sag euch, das is ne stadt!!!
die ist einfach so unglaublich riesig. man kann 60km mindestens fahren und man sieht nur riesige haeuser, in die die menschen nur so reingestopft werden. irgendwo muessen ja auch die jaehrlichen 500.000 neuen leute hin. man kann foermlich zuschauen, wie sich die stadt im stundentakt um einen meter erweitert. viele sagen, dass sie heute 20, 21 mio menschen hat und ich kanns mir gut vorstellen.

ich habe heute das erste mal einen bummel gemacht. zuvor war ich einfach zu geschockt und veraensgtigt und habe nur bei jason rumgehangen und musik gehoert. ach das hab ich ja noch gar nicht erzaehlt. oder ??
na also ich habe ja jason auf samothraki kennen gelernt, ein viertel inder, viertel pakistani, halb grieche, der in london aufgewachsen ist, mehrere jahre die welt bereist hat und seit 10 jahren in istanbul haengen geblieben ist. er hat mich nach istanbul eingeladen. und bei ihm wohne ich jetzt halt seit 3 tagen.
so, ich habe heute also das erste mal vorsichtig die fuesse vors haus gesetzt und mich in die innenstadt begeben. das heisst, dass ich mit dem boot von asien nach europa gejumpt bin und mich im alten byzanz umgeschaut habe. unter anderem war da der aegyptische basar. der hammer!!! man wird von den massen wie in einem fluss durch die engen gassen geschwemmt und gepresst. als ich mich an das menschenmeer gewoehnt habe, konnte ich alles geniessen. ueberall wundervolle gewuerzstaende. es duftet nach allem moeglichen essbaren. und wie die tuerken das auch herrichten. die farben geben dem auge ein freudenmahl. auch gibt es hier noch eine richtige marktschreierkultur. jeder versucht mit allen moeglichen mitteln die kundschaft zu angeln. allerdings nicht auf aufdringliche weise, wie ich es aus china kenne. sehr freundlich die menschen. und wenn sie merken, dass man nichts kaufen will, laecheln und gruessen sie nett und widmen sich anderen potentiellen geldgebern zu.
da macht es sogar mir relativ spass shoppen zu gehen. alles lebt, alles pulsiert. wie ein riesiger organismus. und was mir aufgefallen ist, wie froehlich und gluecklich viele menschen wirken. auch wenn man denkt, dass der opa mit seinen 50 zahnbuersten in der hand doch hoechstens 2 am tag verkauft und somit sorge um seine existanz haben muesste, scherzt er und lacht dem leben ins gesicht.

wovon ich wirlich beeindruckt war ist, dass istanbul so multikulturell und verschieden ist. einerseits wirkt die stadt wie eine normale westeuropaeische stadt wie london oder paris. viele junge leute sind freizuegig gekleidet, tragen punk-style oder schwimmen in der rasta-szene. andererseits gibt es auch viele frauen, die kopftuecher tragen. und natuerlich die moscheen ueberall. man sieht, dass das land noch sehr religioes gepraegt ist. aber fuer mich wirkt das sehr dezent und interessant.
durch die medien (den man ja soweiso nicht glauben sollte) bekommt man ziemlich hart reingetrichtert, dass alles was mit islam zu tun hat die achse des boesen ist. was ich hier sehe, ist aber das ganze gegenteil. hier leben alle moeglichen verschiedenen leute aus allen laendern super zusammen.

leider habe ich es nicht geschafft mir die hagia sofia und die blaue moschee anzusehen. diese war uebrigens fuer viele jahrhunderte lang das groesste gebaude der welt. das sind einfach verdammte monsterhaueser!! ich habe bilder von innenansichten gesehen, dagegen verblasst jeder dom.
witzig war, dass ich zwei meiner samothraki-indien-freunde getroffen habe. ich war gerade in einem musikgeschaeft und verhandel einen preis mit dem ladenbesitzer, als mich in einem augenblick irgendetwas dazu veranlasst mich umzudrehen und zur tuer zu schauen. eine sekunde spaeter tauchen die beiden auf der strasse auf und schauen dirket zu mir in den laden und mir in die augen. als ob eine fremde kraft mir gesagt haette:"dreh dich um felix und sehe die beiden!".

auf dem rueckweg habe ich dann noch eine deutsche gruppe kennen gelernt, mit denen ich meinen bummel wieder auf der asiatischen seite beendet habe.

und jetzt sitze ich mit nudeln, doener, kuchen und lakumades voll gefressen vor der roehre und weiss nicht mehr was ich schreiben soll.

wichtig: ich werde langsam von allen möglichen freunden fotos von samothraki zusammen sammeln und bei picasa reinstellen. hab schon angefangen. :)

26.9.08

Griechenland - Samothraki mit Ankunft inTuerkei (Istanbul)

jubudubiduuuuuuuu,
ja meine freunde, ich habe den sprung von der insel gemacht. ich bin nun im 10. land und 2. kontinent angekommen. ASIEN!!!!!
aber vorher noch mal die letzten wochen.
also ich muss sagen, das war eine hoch interessante zeit. ich war wie gesagt der einzige im fluss und bin noch 2 wochen oben in meinem platz geblieben. ich habe sehr viel nachgedacht. ueber mich, das leben, verschiedene lebensweisen, viele menschen, den tod und wie das abendessen aussehen sollte. am tag kamen vielleicht mal 2-3 leute an mir vorbei, die mich teilweise nicht mal geruesst haben. ich hatte also wirklich meine ruhe. und trotz anfgaenglicher skepsis habe ich diese zeit sehr genossen. ich komme besser mit einsamkeit klar, als ich dachte. eine voellig neue erfahrung, und eine gute nach dazu.
ausserdem habe ich ein paar wochen zuvor von ein paar deutschen hippies ein buch geschenkt bekommen. carlos castanedas - der 2. ring der kraft. was fuer ein buch. selten kann mich papyros derart fesseln. es gab in meinem leben vielleicht 7 buecher, die ich mit leidenschaft gelesen habe. dieses gehoert dazu. ich habe mir ein taegliches ritual aufgebaut. kurz vor dunkelheit habe ich meinen leseplatz eingerichtet. mit meiner matte eine wundervolle kuschelecke an einem stein aufgebaut, das ganze mit vielen kerzen orniert (mutti, du lachst gerade bestimmt) und neben mir das macedonische halva stehen gehabt, um immer mal drin rum zu loeffeln. das war jeden abend eine unheimliche freude, in dieser genialen atmosphaere in diesem wunderbaren buch zu versinken.
nach 2 wochen, in denen es auch teilweise schon recht kalt war, fing dann der regen an. es hat jeden tage mehr oder weniger geregnt. und meine plane ist auch nicht mehr das, was sie mal war. sie ist mittlerweile ehrlich gesagt richtig beschissen. durch ziegenhufe und anderweitige beanspruchung hat sie unzaehlige kleine loecher. aus dem guten regenschutz wurde also eine mehr als semipermeable synthetik-membran, durch die das wasser ungehindert durch diffundieren konnte.
deswegen bin ich bei jedem regen unter den grossen stein umgezogen, wo ich auch bei der flutaktion gewesen bin. dort wars eigentlich ganz gemuetlich, bis zu dem zeitpunkt, als ich mich in einer nacht dermassen verlegen habe, dass sich meine rechte schulter wie zetruemmert angefuehlt hat. also habe ich letztendlich mein liebgewonnenes zuhause verlassen und bin runter in den wald zu ilker in den baum gezogen. und das meine ich wortwoertlich.
alle platanen dort sind hohl und man kann sie mehr oder weniger als regenhoehle benutzten. aber ilkers baum ist was besonderes. man kann einfach richtig drinne wohnen. er hat eine grundflaeche von vielleicht 8 quadratmetern. ideal fuer 2-3 leute. ein echtes natuerliches baumhaus. ich war begeistert. und wir haben mehr baueme gefunden. aehnliche, nur noch mit einer aus brettern gebauten 2. etage. man kann dort ein baumhausdorf errichten.
na wie auch immer. ich bin auf jeden fall zu ilker und seiner dazu gestossenen freundin mit in den baum gezogen. dann kam noch christos, ein franzose der mit dem rad angereist ist, ein paar israelis, italiener, amerikaner, brasilianer, belgier, ... dazu und wir haben das gute leben fortgefuehrt.

eines tages bin ich dann noch ein letztes mal in die berge aufgebrochen, um kristalle zu sammeln, die es dort in huelle und fuelle gibt. ich bin zu dem mir bekannten und geheimen ort gewandert, am gipfel einer der berge und richte meinen blick nach unten. dort gibt es mehr kristall als normalen stein. teilweise laeuft man ueber 2m lange kristallflaechen. und dann sehe ich diesen stein. diese din A3 grosse 10cm dicke platte. und diese platte bestand aus puren grossen roten und weissen kristallspitzen. mir sind natuerlich die augen rausgefallen und ein langzogenes, tiefes "boahhhhhhhhhh" kam aus meinem mund. und dann finde ich noch 2 vergleichbare stuecke und hunderte kleinerer.
mein einziger gedanke war, ich muss diesen stein irgendwie runter kriegen. also habe ich ihn und eine kleine auswahl kleinerer steinchen in den halb zerflederten eastpack gepackt, den ich mit hatte.
vorsichtig habe ich den rucksack hochgehoben und die gespannten naehte betrachtet. geht eigentlich, dachte ich. also ab auf den ruecken und losgelaufen. doch nach 20m sind natuerlich beide traeger abgerissen. da waren die 15 kilo eben zu schwer. aber ich musste ihn einfach haben. deswegen habe ich mir das ding ganz einfach unter den arm geklemmt und bin losgelaufen. das war eine der duemmsten und anstrengensten ertuechtigungen, die ich jemals gemacht habe. fuer 5min kann man vielleicht einen 15 kilo stein unterm arm tragen. dazu aber noch runter klettern und passagen ueberwinden, wo man hochzu mit beiden haenden schon probleme hatte, und das ganze fuer 2,5 stunden, ist etwas anderes.
meine arme wurden immer laenger und laenger. dann habe ich das gute stueck auf dem kopf und auf den schultern getragen, geschwitzt wie ein schwein, bin erdboeschungen hinab geschlittert und konnte mich gerade noch an farnbuescheln festkrallen. die letzten 2km habe ich dann ein seil gefunden, aus dem ich mir ein tragegurt basteln konnte und das teil letztendlich wirklich bis runter geschleppt habe. das war glaube ich das erste mal, wo mir eine koerperliche arbeit unmoeglich erschien. ich bin unten angekommen, wie ein nasser sack umgefallen und habe erstmal einen grossen haufen essen in mich rein geschaufelt.
nach meinung aller anderen koennte ich den stein fuer 500-800 euro verkaufen. je nachdem wo ich hingehe. ich habe ihn an einer sicheren stelle in der erde vergraben und werde ihn,wenn ich das naechste mal auf der insel bin,mitnehmen.
ich habe jetzt also sogar meinen eigenen schatz. arrrrr !!!!

die letzten tage haben wir alle dann noch einen haufen ideen gesammelt, wo man sich treffen und eine hippiekommune realisieren koennte. es gab wirklich ein paar realistische ideen. allerdings sind das projekte fuer die zukunft. jetzt haben sich erst mal einige mit mir auf den weg nach indien gemacht. wir wollen uns alle an einem speziellen sadduh-ort treffen und, ... naja halt weitermachen. :)

heute morgen haben wir fast die faehre verpasst. 5min vor abfahrt sind wir aufgewacht. wir hatten keine uhr. doch wir habens geschafft. in alexandroupoli haben sich unsere wege getrennt. die einen wollten nach istanbul trampen wie ich, die anderen fahren in ein paar stunden mit dem zug. alle bleiben sie ca eine woche, um mit strassenmusik geld fuer das flugticket zu verdienen und die visangelegenheit zu klaeren.
ich bin mit nur 3 autos bis nach istanbul gekommen. die 2. anhalter haben mir noch 20euro in die hand gerdueckt. wahrscheinlich sehe ich mittlerweile so aus, als wuerde ich sie brauchen. :)
als ich dann mit 4 tuerken nach istanbul reingefahren bin, habe ich einen schock gekriegt. die stadt ist einfach riesig. wir sind 3 stunden lang auf der autobahn nur durch stadt gefahren. gut, es war nur stop-and-go aber immerhin mit im durchschnitt vielleicht 50 km/h. und zwar plattenbau an plattenbau. logisch, irgendwo muessen die 20mio menschen ja auch hin.
auf dieser fahrt ist mir endgueltig so richtig klar geworden, dass staedte eigentlich was sehr perverses sind. je laenger ich unterwegs bin, umso weniger kann ich staedte leiden. was eigentlich kann man auch daran moegen ?? ich habe mich wirklich ziemlich ueberfordert gefuehlt, als ich aus dem auto ausgestiegen bin. alles ist unnatuerlich, laut und stinkig. das leben ist viel zu schnell. ich bin aus dem auto in den naechsten bus hineingefallen. nach 15min ist ein bmw in ihn reingefahren. doch gluecklicherweise haben die kein grosses trara drumrum gemacht und wir sind nach kurzer pause weiter gefahren. ueberall wird gehupt und geschrien. ueberall sehe ich diesen graesslichen konsumwahn.
ich denke nach dem heutigen tag weiss ich, was ich will und was ich nicht will, was mir gut tut und was nicht.
samothraki hat mich tief beruehrt und in vielen vermutungen ueber viele dinge bestaetigt. ich habe das gefuehl nun eine eindeutige richtung zu haben. das alles brachte und bringt viel licht ins dunkel.

5.9.08

GRiechenland 8 - Samothraki (wo zum teufel denn sonst?)

ja, also den verlust der kamera hab ich nun recht gut weggesteckt obwohl ich mir ziemlich oft vorgestellt habe, wie ich den dieb mit ihr sehe und ihn in eine andere existenz hinein pruegel.
nun ja, in den letzten wochen gabs nicht viel besonderes. also es gab schon besondere sachen, sehr, sehr besondere sachen. aber ich streiche ab sofort einige punkte meiner berichterstattung aufgrund einiger kritik einiger leute.
ich war vor ein paar tagen das erste mal in meinem leben auf einer trance-party. is zwar eigentlich ueberheuot nicht meine musik aber zum abzappeln wars gut. witziger waren eher die leute. alles ganz schoene druffis. voll verdrogte leute. da war einer, der sich 6 tropfen acid (lsd) auf einmal reingehauen hat und dann nackt aufm baum sass und zwischen heulen, lachen, wutausbruechen und derbsten angstzustaenden hin und her gesprungen ist. 2 tage spaeter sah er immer noch so was von abgeschossen aus. keine koerperkoordination, zitternde gliedmassen und sein verhalten war auch noch hoechst fragwuerdig. prinzipiell sind dort ALLE leute auf allen moeglichen drogen gewesen. aber um gleich mal elterliche aengste auszumertzen, ich habe nix genommen. kein tropfen alkohol, kein marihuana und auch sonst nix. nur ich und die musik. die stimmung war aber wirklich toll dort. es war eben eine illegale party im wald, zwischen riesigen baeumen. alles genial mit psychodelischem ambiente geschmueckt und raeucherstaebchen haben dem ganzen den optimalen geruchlichen schwung gegeben.

heute sind alle meine monkey-brothers und alle anderen kompanieros gefahren. die insel ist jetzt wie leer gefegt. ich habe den kompletten fluss fuer mich allein, werde mich auf meinen grossen stein setzen die 300m den fluss runter schauen und meditieren. jetzt geh ich wieder mal einkaufen, um fuer eine woche nicht runter gehen zu muessen.

noch ne frage: wer hat denn den kokain-eintrag bei den kommentaren verfasst ?? klingt nach bjoern. ich habe mit einem spitzen schrei des lachens kurz die aufmerksamkeit des ganzen inet-cafes auf mich gelenkt.